China war das letzte Land in dem noch Dampfloks im fahrplanmäßigen Einsatz waren, doch seit 1. März 05 ist Schluss mit dem unter Eisenbahnfans so bekannten und beliebten weißen Dampf.

Besonders der Nord-Westen Chinas war bekannt für seine riesigen dampfenden Ungetüme, wie zum Beispiel die QJ mit 123 Tonnen Eigengewicht, 3000 PS und einer Zugkraft von 1200 Tonnen oder die SY, die kleine Schwester der QJ, mit einem Eigengewicht von 80 Tonnen.

Bis zum 1. März 05 gab es eine Übergangszeit in der nur noch 4 SY und 10 QJ im Einsatz waren. Die letzte QJ wurde übrigens erst 1998 gebaut. Zu dieser Zeit waren überall auf der Welt schon Diesel- und Elektroloks im Einsatz.

Doch China will modern sein und setzt deshalb jetzt nur noch Dieselloks ein.

Obwohl der Betrieb einer Dampflok im Vergleich günstiger ist als der einer Diesellok, denn Wasser muss die Bahn nicht zahlen und es gibt zahlreiche Kohlevorkommen. Nachteile des Dampfbetriebs sind allerdings auch zahlreich vorhanden: Die Asche muss entsorgt werden, auf 1 Fahrstunde kommt im Schnitt 1 Wartungsstunde und die Loks müssen kompliziert angeheizt werden. Während dem Anheizen und Warten der Lok kann sie natürlich nicht fahren, was bedeutet, dass ein größerer Fuhrpark nötig ist.

Die Mitarbeiter in China freuten sich aber vor der Umstellung auf die Dieselloks: "Wir müssen dann nicht mehr zu viert hart arbeiten, um den Zug in Bewegung zu bringen."

Doch trotz aller Freude und Traurigkeit: Mit dem Ende der Dampfloks endet auch eine Ära im Land der Morgenröte.

Und zum Abschied sind noch einmal Fans nach China gereist. 50 so genannte Trainspotter (8 Deutsche und 42 Engländer) fuhren mit einer Sonderfahrt, dem "China Orient Express", 5000km durch China. Bereits nach 800km kamen sie in Gebiete, wo Dampfloks noch im fahrplanmäßigen Einsatz waren. Allen Fans war dieses Erlebnis die 3500€ für die Reisekosten wert.

Eine normale Fahrt in einem chinesischen Zug kostet übrigens nur umgerechnet 0,15€.

Nach sechs Tagen mussten die Fans dann Abschied von den Dampfloks nehmen und eine aufregende Reise ging zu Ende.